Geschichte des Lehrstuhles
Rudolf Helmhacker, o. Prof (Bergakademie Leoben 1874 - 1881)
wurde am 15. November 1840 in Rokycany geboren und verstarb am 24. Mai 1915 in Prag. Seine Ausbildung absolvierte er von 1857 - 1863 an den Technischen Hochschulen in Prag und Wien, sowie an der Universität Prag und an der Bergakademie P?íbram. Nach seiner Professur an der Bergakademie Leoben (1874 - 1881) suchte er nach Goldlagerstätten im Altaigebirge und im Ural. Zu Beginn des 1. Weltkrieges wurde er verhaftet und kehrte Anfang 1915 nach Prag zurück, wo er einige Monate später verstarb. Seine wissenschaftlichen Arbeiten behandeln fast alle Fachrichtungen der Geowissenschaften.
Quelle: Czech Geological Survey 2004
Hans Höfer von Heimhalt, Hofrat Prof. Dr. rer. mont. h. c. (Mont. Hochschule 1881 - 1910)
wurde am 17.5.1843 in Elbogen geboren und verstarb am 9.2. 1924 in Wien. Er studierte an der Bergakademie in Leoben Berg- und Hüttenwesen bis 1864. Drei Jahre später arbeite er für die Geologische Reichsanstalt in Wien. Die Weltausstellung 1876 in Philadelphia weckte sein Interesse für die Erdölgeologie. Von 1881 bis 1910 lehrte er als Professor an der Montanischtischen Hochschule in Leoben.
Seine Forschungen befassten sich mit der Prospektion von Erdöllagerstätten, der Hydrogeologie und vielen anderen geowissenschaftlichen Aspekten.
Quelle: Deutsche Biographie
Karl August Redlich, Prof. Dr. phil. (Mont. Hochschule 1910 - 1913)
wurde am 3.10.1869 in Brünn geboren und verstarb am 10.11.1942 in Prag. Er studierte Universität Wien und Tübingen. Nach seinem Abschluss 1895 begann er an der Montanistischen Hochschule als Assistent von Hans Höfer von Heimhalt zu arbeiten. 1897 hielt er Vorlesungen über Paläontologie und ab 1904 war er ao. Prof. der Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre. 1911 übernahm Prof. Redlich die Leitung der Lehrkanzel bis 1913, danach er wechselte an die Technische Hochschule in Prag, wo er 1915-1917 als Rektor tätig war.
Seine Hauptinteressen lag in der Lagerstättenlehre und der angewandten Geologie. Er beschrieb die alpinen Magnesitvorkommen als Verdrängungslagerstätten und lieferte wertvolle Publikationen über den geologischen Bau des Erzberges.
Quelle: Biographien.ac.at
Walter Schmidt, Prof. Dr. phil. Dipl. Ing. mont. (1913-1918 Supplenz)
wurde am 4.3.1885 in Wien geboren. Er studierte von 1903 bis 1907 (Dr. phil) Geologie und Zoologie an der Universität Wien und setzte dann an der Montanistischen Hochschule sein Studium fort. Bereits 1910 wurde er Aushilfsassistent an der Lehrkanzel für Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre und später 1912 Assistent, sowie 1913 Adjunkt (Ass. Prof). Er übernahm während des 1. Weltkrieges die Supplenz an der Lehrkanzel. 1918 erhielt er den Titel ao. Prof. für Mineralogie und Gesteinskunde und wurde 1923 Priv. Doz. für ausgewählte Kapitel der Geologie an der Montanistischen Hochschule. 1926 wechselte er nach Deutschland an die Universität Göttingen und ein Jahr später an die Universität Tübingen als o. Prof. ad personam für Mineralogie und Petrographie, wo er 1928 das Ordinariat übernahm. 1930 trat er die Leitung des Lehrstuhles fü Mineralogie und Petrographie an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg an. In den letzten Kriegstagen wurde Schmidt zum Volkssurm einberufen und fiel im Kampf um Berlin am 26.4.1945.
Seine Hauptforschungsgebiete lagen in der Beschreibung der Gebirgsumformung und dem Messen des Gesteinsgefüges. Seine Arbeiten bilden zusammen mit Bruno Sander die Grundlagen der tektonischen Gefügekunde. Schmidt war es als erstem gelungen eine statistische Methode zur Quantifizierung der Gefügeelemente zu entwickeln, das Schmidtsche Netz.
Quelle: Biographien.ac.at
Wilhelm Petrascheck, Dr. phil. Dr.-Ing. h.c. (Mont. Hochschule 1918-1949)
wurde am 25.4.1876 in Pancsova (Ungarn) geboren. Er studierte 2 Jahre (1896-1897) an der Technischen Hochschule Dresden und schließlich an der Universität Halle und Leipzig, wo er 1899 promovierte. 1901 trat er in den Dienst der Geologischen Reichsanstalt in Wien. 1918 folgte er dem Ruf der Montanistischen Hochschule Leoben und trat dort die Nachfolge des vakanten Ordinariat für Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre an. Als Rektor fungierte er 1922-1923 und 1935-1936. 1947 emeritierte Wilhelm Petrascheck und übergab 1950 das Institut an seinen Sohn Walther. 1953-1954 war er Rektor der Montanistischen Hochschule Leoben. Am 16.1.1967 verstarb er in Leoben und ist am Bergfriedhof Trofaiach begraben.
Seine Arbeitsbereiche und Interessen lagen in der Kohlengeologie und der Lagerstättenlehre.
Quelle: Nachruf
Walter Emil Petrascheck, Prof. Dr. Dr. h.c. (Mont. Hochschule 1950-1976)
wurde am 11. März 1906 in Wien geboren. Seine Studienjahre verbrachte er in Erlangen, München, Graz, Leoben und Göttingen, wo er 1930 promovierte. Ab 1931 arbeitete er an der Technischen Hochschule Breslau als Assistent, wo er auch 1935 habilitierte. Im Winter 1945 musste die Familie aus Breslau nach Österreich fliehen. 1950 trat er die Nachfolge seines Vaters am Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre in Leoben an. 1976 emeritierte er und wirkte dann an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Am 30.10.1991 starb Walter Emil Petrascheck in Wien.
Seine Publikationen betrafen genetische und praktische Gebiete der Lagerstättenlehre. Verwiesen sei auf das Lehrbuch "Petrascheck'sche Lagerstättenlehre".
Quelle: Nachruf
Herwig F. Holzer, Prof. Dr. phil. (Montanuniversität Leoben 1976- 1992)
wurde am 16.6.1927 in Wien geboren. Nach Kriegsende 1945 begann er mit dem Studium der Geologie und Petrographie an der Universität Wien und schloss dieses 1949 als Dr. phil. ab. 1956 wurde er Mitglied des wissenschaftlichen Stabes der Geologischen Bundesanstalt. Ende 1976 wurde Herwig Holzer als Ordentlicher Universitätsprofessor für Geologie und Lagerstättenkunde an die Montanuniversität Leoben berufen. Als Rektor war er von 1981-1985 tätig. Es gelang ihm die Gelder für die Renovierung des Peter-Tunner-Gebäudes zu akquirieren, welches 1990 eröffnet wurde und die Geowissenschaftlichen Fächer unter einem Dach vereinte. 1992 emeritierte Herwig Holzer, nur 5 Jahre später verstarb er im Alter von 70 Jahren.
Seine Forschungsschwerpunkte lagen in Lagerstättenlehre.
Quelle: Mitt. Österr. Geol. Ges. Band 88
Übersicht der Geschichte der Geologie und Lagerstättenlehre an der Montanuniversität Leoben von Prof. Holzer verfasst. mehr
Fritz Ebner, O.Univ.-Prof.Dr. phil (Montanuniversität Leoben 1993- 2012)
wurde am 27.7.1946 in Graz geboren. Nach der Matura 1965 und dem Militärdienst begann er mit dem Studium an der Universität Graz und schloss dieses 1971 als Dr. phil. ab. Der Titel seiner Doktorarbeit lautete "Das Paläozoikum des Elferspitz, Ashgill Unterkarbon, Karnische Alpen". 1972 bis 1986 arbeitete Fritz Ebner für das Landesmuseum Joanneum. Er erhielt 1974 den Theodor Körner Preis. 1978 habiltierter er an der Universität Graz im Bereich Mikropaläontologie und Stratigraphie und 1985 an der Montanuniversität Leoben im Bereich Geologie und Lagerstättenkunde. Von 1986 weg war er als Vortragender tätig und ab 1992 als Vorstand der Fachrichtung Angewandte Geowissenschaften. 1995 -2001 war er als Vizestudiendekan der Montanuniversität Leoben im Amt.
Am 30.09.2012 emeritierte Fritz Ebner.
Im Mai 2014 wurde Fritz Ebner das Große Ehrenzeichen des Landes Steiermark verliehen.
Übersicht der Geoordinarien
Geoordinarien
Bezeichnung der Organisationseinheit
Rudolf Helmhacker
1874 - 1881
o.P. für Mineralogie, Geognosie und Petrefaktenkunde
Hans Höfer v. Heimhalt
1881 - 1911
Lehrkanzel für Mineralogie, Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre
Karl-August Redlich
1911 – 1913
Lehrkanzel für Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre
Walter Schmidt (Supplenz)
1913 - 1918
Wilhelm Petrascheck
1918 – 1949
Institut für Geologie, Paläontologie und Lagerstättenlehre
Walther Emil Petrascheck
1950 – 1976
Institut für Geologie und Lagerstättenlehre
Herwig Holzer
1976 – 1992
ab 1980
Abteilung für Geologie und Lagerstättenlehre im Institut für Geowissenschaften
Fritz Ebner
1.3.1993 – 30.9.2012
ab 2002
Lehrstuhl für Geologie und Lagerstättenlehre im Department Angewandte Geowissenschaften und Geophysik
Walter Prochaska (interimistisch)
1.10.2012 – 30.9.2013
Frank Melcher
1.8.2013 -